Donnerstag, 25. August 2016

THANK YOU (ENGLISH)

First of all I want to know you that all us us arrived in Germany safely yesterday in the evening. The flights were long, but it was okay since those computers in every seat have good movies to watch. The luggage didn't make any problems, although some had a little but too much weight.
Thanks to the wonderful people who came to the airport with us! ♥ We have been 5 cars all in all and it really meant a lot to us!



Then I'd like to thank everybody who worked with me (and who has been with me in any way). You guys are so amazing persons! TLF is really making a difference in the city and I appreciate that I had the possibility to spend the last year with you.
I experienced culture, a new way of life and, most important, lots of love from everybody who became part of my life.
South Africa will stay in my heart forever thanks to you guys. I don't really know what to say now, I just want everybody to know that you made the last year one of the best years of my life. Of course I went through difficult times but there was always somebody who I could trust and who would help me to get out of that situation.
And nevertheless I got both robbed and drugged, I still love the way most of South Africans treat each other. Within TLF, there is lots of respect for everybody and most of the time, I didn't feel like a volunteer but part of the TLF family. I never had the feeling of being inferior and I want to thank you for that.
I am really jealous for the next volunteers. They don't know about the wonderful environment they will be in soon. They don't know how much they will appreciate every single friend they will find, and they don't know about the beauty of Pretoria you can only find when you don't stay there but live there, with every advantage and disadvantage.



It's really difficult to get used to Germany again. It's cleaner than clean, only Mulungus, and again we have to be exactly on time. And everybody can understand what I am saying! It was really embarassing when my parents and me had the first stop on our way home. I stepped out of the car, saying "Look at my African booty!" without even thinking about the guy who was sitting one meter away.
And my father says I am driving really crazy.

Ngiyakukhumbula!

Montag, 22. August 2016

FOTOSTRECKE FEAST OF THE CLOWNS








FOTOSTRECKE DIEPSLOOT



Wer hätte gerne sein Mittagessen für zwei Tage?
Umgerechnet ca. 3€ pro Huhn. Das ist sehr billig, eigentlich kostet eins R60-70.





Ein Muthi Shop ist praktisch eine Apotheke aus Kräutern etc. Manches wird wohl helfen, zB Kräuter gegen Bauchschmerzen oder Nervosität, andere sind totaler Quatsch. Zum Beispiel das hier:

Tokoloshe ist ein kleiner Teufel, der nachts kommt und Dinge verrückt oder Leute beeinflusst. Wenn etwas plötzlich nicht mehr da steht wo es einmal war, war es der Tokoloshe - manche sagen aber auch vor Gericht, dass sie nicht freiwillig getötet haben, sondern vom Tokoloshe befallen waren.
Ob das alles stimmt und ob buntes Salz dagegen hilft ist natürlich eine andere Frage.

DIE LETZTE WOCHE

Die letzte Woche ist natuerlich noch einmal sehr aufregend gewesen. Es fuehlt sich sehr unrealistisch an, morgen zu fahren. Staendig wird man daran erinnert, dass man ja nur noch so kurz da ist. Dabei ist es in meinem Kopf noch gar nicht wirklich drin, dass ich morgen noch hier bin und Mittwoch dann ploetzlich in Deutschland.

Mittwoch bis Freitag war Consultation, ein Dreitageprogramm vom Institute for Urban Ministries und TLF.

Der spannendste Tag war am Donnerstag, als wir in Diepsloot waren. Diepsloot ist ein Township noerlich von Johannesburg mit ca. 350.000 Einwohnern, das fast nur aus Squattercamp (also Shacks) besteht. Es gibt in vielen Teilen keine Elektrizitaet, sodass Gasoefen und Kerzen herhalten muessen. Sobald eine Kerze umkippt und keiner der Nachbarn da ist, kann es schnell mal passieren, dass das ganze Grundstueck abfackelt. Auch ein ehemaliges Kino musste geschlossen werden, weil zu viel Randale war. Jetzt ist aus dem Kino eine Billiard- und Nachmittagsbeschaeftigung fuer Kinder geworden.
Generell ist Diepsloot ein sehr armes Township, welches aber gerade etwas aufgebaut wird.





Am Samstag war Feast of the Clowns, das war ziemlich cool - ein ganzer Tag voller Musik, Clownsgesichtern und guter Laune. Morgens um 7 (da hat man von der guten Laune noch nicht so viel gemerkt) waren wir da, um uns selbst als Clowns schminken zu lassenund unsere Kostueme auszusuchen. Dann ging es los mit dem Marsch, bei dem wir mit Musik und Blaskapelle durch die Stadt gewandert sind. Es hat Spass gemacht, aber danach musste ich auch aus meinem Synthetik-Kostuem raus, weils einfach zu warm wurde.
Ab Nachmittag gab es dann Live-Musik auf zwei Buehnen. Unter anderem bekannte Kuenstler wie Mpumi und Afrikan Roots waren da. :-)



Gestern war ich mit Marlene und ein paar Freunden in Tembisa, einem Township, feiern. Wir waren in einer Bar namens "busy corner", und der Name war echt Programm. Drinnen war es fast unmoeglich einen Tisch zu bekommen, draussen war auch alles fast voll. Zum Glueck konnten wir nach einiger Zeit drinnen einen Tisch finden, sodass es nicht ganz so kalt war. Die Bar war total gut, sehr entspannt und trotzdem mit Tanzen, wenn man wollte. Und die verkaufen da super leckeren Pap! :-)



Generell ist es jetzt schon viel waermer. Sobald die Sonne weg ist wird es zwar wirklich noch kalt, wenn man draussen im Wind sitzt, aber tagsueber kann man schon wieder gut in T-Shirt rumlaufen. Ich hoffe, dass ist in Deutschland nicht anders...

Samstag, 6. August 2016

POLITIK: ELECTION DAY

Am Mittwoch, dem 04.08.2016 war Wahltag. Schon seit Wochen werden ueberall alle Moeglichen Parteien angeprangert. Das Problem ist, dass sich hier kaum jemand wirklich mit Politik beschaeftigt, deswegen wird einfach das gewaehlt, was immer gewaehlt wird. Kaum einer informiert sich wirklich ueber die Parteien, fuer was sie stehen oder was sie versprechen und im Endeffekt tun (oder nicht tun).
Die bekanntesten Parteien sind ANC, DA und EFF:

Der African National Congress (ANC) wird meist mit Nelson Mandela verbunden, denn er hat mit der ANC die Apartheid beendet. Gegruendet wurde die Partei 1912, Mitte bis Ende des 20. Jahrhunderts wurden ihre Aktivitaeten jedoch als illegal eingestuft und verboten.
Seit 1998 stellt die ANC den Praesidenten, seit 2007 ist der heutige Praesident Zuma an der Macht. Das Problem bei der ANC ist, dass sie durch und durch korrupt ist. Bevor Zuma sein Amt angetreten hat, gab es schon ueber 700 Vorwuerfe ueber Geldwaesche, Betrug, Steuerhinterziehung und Korruption.
Besonders die aeltere Generation waehlt jedoch regelmaessig die ANC, da viele die Partei immer noch mit Mandela verbinden. 

Jacob Zuma

Die Democratic Alliance (DA) stellt im Moment die groesste Opposition zur ANC. Mit dem derzeitigen Vorsitzenden Mmusi Maimane ist erstmals ein schwarzer an der Spitze. Die 2000 gegruendete Partei konnte ihren Stimmanteil bei jeder Wahl ausbauen, besonders unter den Weissen ist die DA sehr beliebt.
Kritiker behaupten, die DA wuerde die Schwarzen wieder unterdruecken und die Apartheid ein Stueck weit zurueckbringen. Ob das stimmt kann ich nicht beurteilen, aber die Waehler der DA sind groesstenteils weiss und auch in der DA selbst gibt es meiner Meinung nach zu wenig Schwarze. Ausserdem geht das Geruecht um, Maimane sei nur gewaehlt worden, um auch die Schwarzen zum Waehlen der DA zu bringen.

Mmusi Maimane

Die Economic Freedom Fighters (EFF) wurden 2013 von Julius Malema gegruendet. Bereits ein Jahr spaeter wurden sie bei den Parlamentswahlen die drittstaerkste Partei. Sie wirbt mit Antikapitalismus, der Enteignung von Grossgrundbesitzern und extremen Linkspopulismus.
Ein paar Wochen nach unserer Ankunft wurden die Matratzen und Klamotten der Obdachlosen verbrannt, die Eigentuemer verpruegelt. Spaeter hat sich herausgestellt, dass es sehr wahrscheinlich die EFF war. Mir wurde auch erzaehlt, dass die EFF generell alle Auslaender aus Suedafrika schaffen will und die Obdachlosen gleich mit. Wie, wurde nie erwaehnt, aber bestimmt nicht mit einem netten Brief.

Julius Malema

Die Resultate
Nun sind die Wahlergebnisse raus: In Tshwane führt die DA mit 43.11%, kurz danach die ANC mit 41.22%. In Nelson Mandela Bay liegt die DA sogar mit ca. 6% vorn. Nur in Johannesburg steht die ANC mit 44.55% auf dem ersten Platz (DA 38.37%) ganz oben.

In den groesseren Staedten denken viele Menschen um und waehlen nicht mehr die ANC.
Besonders im Western Cape um Kapstadt rum, wo viele Weisse leben, steht die DA schon seit einiger Zeit an der Spitze. In den ländlichen Regionen wird groesstenteils die ANC gewaehlt.
Generell lässt sich also ein Umschwung erkennen, wobei ein Großteil der schwarzen Bevölkerung Südafrikas verständlicherweise Angst hat, dass die DA die Apartheid wieder aufbaut.
Ich bin gespannt, wie sich die Stadt in den nächsten 5 Jahren unter der DA verändert!


Donnerstag, 4. August 2016

ICH WERDE MODEL UND ERFAHRE KULTUR

University of Pretoria
Die letzte Woche war voller Arbeit. Nachdem ich Montag keine Verschnaufspause hatte und gerade den naechsten Tag geplant habe, um auch ja alles zu schaffen, kam Wayne und meinte, wir fahren Dienstag zur UP, der University of Pretoria, wo ein paar Stunden in der Woche arbeitet. Damit hat sich also der Plan fuer Dienstag erledigt. Trotzdem war es interessant, die Uni mal zu sehen. Sie ist die groesste Residenzuni Suedafrikas, hat sechs Campusse ueber Pretoria verteilt und insgesamt mehr als 50.000 Studenten. Und wie Wayne so ist, kann er natuerlich zu jeden Gebaeude eine Geschichte erzaehlen. Generell ist es interessant zu sehen, wie die Uni aufgeteilt ist, wie alles aussieht und welche Hautfarbenverteilung es gibt. Da es bis vor einigen Jahren eine reine Afrikaans-Uni war, gibt es immer noch mehr weisse als schwarze Studenten, aber generell ist es sehr ausgeglichen und jeder spricht mit jedem.

Monthly Celebration
Am Donnerstag haben wir unsere letzte monthly celebration gefeiert. Es war sehr schoen, aber kaum zu glauben, dass die naechste ohne uns stattfindet. Ich bin immer noch beeindruckt, wenn alle zusammen singen!




Thabisos Lobolla (Tsonga tradition)
Einer meiner Kollegen heiratet und hier ist es ueblich, eine lobolla (also Mitgift) zu bezahlen. Wie alles andere wird das natuerlich gross gefeiert! Also hat Wayne uns Samstagmittag abgeholt und ist mit Joni, Archie, Frank und mir nach Soshanguve gefahren. Der Weg war kein Problem, bis wir im Township waren: Es ist dort naemlich ganz und gar nicht ueblich, Strassen- oder Hausnummern aufzustellen. Und die Beschreibung "40m vom Lerato Bottle Store" entfernt hilft einem dann auch nicht wirklich...




Also sind wir hin und her um den Bottle Store geirrt, bis wir Thabiso dann zufaellig auf der Strasse getroffen haben und er uns sagen konnte, wo wir hinsollen. Dort angekommen wurden wir direkt ins Wohnzimmer geschickt, wo reichlich aufgetischt wurde: Zwei Sorten Pap, Reis, Chakalaka, Kohl, Rote Bete, verschiedene Sorten Fleisch... lecker (bis auf das Fleisch)!
Nach dem Essen wurde natuerlich wieder viel getanzt, dann ist die Braut gekommen. Singend und tanzend wurde sie in das Wohnzimmer begleitet. Ich wurde wieder von einer einer Frau, die nur Afrikaans spricht, mitgezogen, wobei sie versucht hat mir zu erklaeren was los ist. Vor der Haustuer hat sich ein Grossteil der Menge dann aufgeloest und auch ich wollte wieder zu meinen Leuten, als ploetzlich ein kleines Maedchen neben mir stand und gefragt hat, warum ich nicht tanze. Also sind wir zusammen ins Haus gegangen und haben mit den anderen getanzt.


Es fand auch eine Babyshower statt, da Thabiso's Zukuenftige bald ihr drittes Maedchen bekommen.

Leider mussten wir frueh wieder los, weil abends direkt unser naechster Termin anstand:


Didi's birthday party
Samstag Abend hat Didi, Niks Freundin, ihren Geburtstag nachgefeiert. Wir haben uns im Harissa Bistro getroffen und erst einmal schoen gefuttert. :-) Ich hatte einen Strudel, der extra vegan mit Suesskartoffel gefuellt wurde, und Butternut-Curry als Beilage. Superlecker, der Chef kam extra zu mir um zu fragen was er denn fuer mich machen kann und meinte nach dem Essen dann, dass auf jeden Fall Lust nach oben bei der Qualitaet ist. Sowas hoert man natuerlich immer gern!
Nach dem Essen sind Joni und ich nach Hause gefahren, weil das ganze Wochenende total voll war und wir schon den ganzen Tag unterwegs waren. Die anderen wollten noch feiern gehen, waren im Endeffekt aber eine Stunde spaeter Zuhause als wir - weil wir insgesamt nur 8 statt 20 Leute waren, war die Stimmung zum Feiern doch nicht so wie geplant und auch Didi hatte nicht mehr wirklich Lust. Trotzdem war es ein schoener Abend. Didi hatte ein hammer Kleid an, was sie extra fuer den Anlass gekauft hat, und sich noch die Haare neu machen lassen.

Fotoshooting
Unsere Nachbarin Likkie ist bekanntlich Schneiderin. Nun will sie fuer ihr Geschaeft "Great Eye" gross werben und hat uns daher gefragt, ob wir fuer ein Fotoshooting modeln wuerden. Natuerlich lasse ich mir sowas nicht ergehen, schliesslich wissen wir alle, dass ich fuers Modeln geboren bin... haha.
Es hat aber echt Spass gemacht. Alle, die Klamotten von Likkie hatten, haben sie angezogen, fuer den Rest hat sie eigene Klamotten umgenaeht. Wir waren 6 Maedchen aus unserer WG, Matthew und noch ein paar Freunde von Likkies Tochter, die auch das Shooting geleitet hat. Morgens haben wir uns Zuhause geschminkt und dann bei Likkie gleich nochmal, haben uns Ketten und Kopftuecher ausgesucht und ab ging die Post. Bei den Union Buildings (da war ich dann doch nochmal) haben wir uns fuer jede Person einen anderen Platz gesucht, um die Fotos zu machen. Das Ganze hat zwar ewig gedauert, war aber total cool und es sind bei jedem schoene Fotos entstanden, die dann im Fernsehen, auf Websites und facebook etc. veroeffentlicht werden sollen.







Das war so ziemlich die letzte Woche.
Liebe Gruesse! :-)

Mittwoch, 27. Juli 2016

DIE LETZTEN WOCHEN

Huch, die Zeit vergeht so schnell...
Ich weiss gar nicht, wie ich die letzten Wochen zusammenfassen soll. Also ein Thema nach dem anderen.

Umzug
Erst einmal hatten wir Angst vor einem Unzug, aber zum Glueck koennen wir bis zur Abreise noch im Museumspark wohnen. Das war lange Zeit unklar, da am 17. Juni der Museumspark offiziell evakuiert wurde. Die Regierung hat rausgefunden, dass wohl ein paar Leute nicht ganz legal in unserem Komplex wohnen. Das basiert auf einem Vertrag, der von Mutter zu Sohn uebergeben wurde. Ob wirklich irgendetwas falsch gelaufen ist oder die Stadt uns einfach nicht mehr hier haben wollen, ist aber unklar. Der Brief dass wir als Freiwillige nicht mehr im Museumpark wohnen duerfen, kommt schon seit einigen Jahren, aber die TLF- Anwaeltin hat immer gesagt, dass es OK ist wenn wir noch bleiben. Die Meinung hat sie jetzt geaendert; TLF ist auf der Suche nach einer Unterkunft fuer die naechsten Freiwilligen und alle sagen, dass wir nicht mehr im Museumspark wohnen sollten. Ich bin gespannt, wie es dort weitergeht.

Tattoo
Schon seit mehreren Monaten stand fest, dass ich wieder ein Tattoo haben moechte. Auch das Design spukte mir schon lange im Kopf rum: Der Hadida Ibis, ein Vogel, den es nur in Suedafrika und Indien gibt und den jeder kennt. Besonders oft kommt er im Burgers Park, wo auch Akanani ist, vor, und sein Ruf klingt wie ein verzweifelter Schrei. Manche vermuten, dass er Hoehenangst hat.
Also habe ich mich vor zwei Wochen unter die Nadel gelegt. Frieda hat ein Portrait des Vogels gezeichnet, den der Tattooist nur noch etwas ausgearbeitet und mit Farbe versehen hat.
Tadaaaaaa:

Ekhaya ist Zulu und bedeutet Zuhause.

Wahlen
Anfang August stehen Wahlen an. Dafuer wird jetzt ordentlich geworden: Die ANC stellt Autos mit riesigen Musikboxen auf, die EFF tapeziert die ganze Stadt mit Plakaten zu, die DA haelt anstaendtige Reden und allesamt haben Veranstaltungen in Arenen, um fuer ihre Partei zu werben.
Aufgrund der Buergermeisterwahlen in Tshwane gab es auch Terror: Wegen einer Frau, die als Kandidatin vorgeschlagen wurde, haben hunderte ANC-Mitglieder Busse und Krankenhaeuser in Mamelodi angezuendet. Die vorgeschlagene Frau war Zulu und kommt eigentlich aus Mpumalanga, weswegen viele der Meinung waren, sie sei nicht geeignet. Aus Angst vor Protesten in Pretoria Central sind am 21. Juni alle Mitarbeiter von TLF mittags nach Hause gegangen, Strassenshops und -Staende wurden abgebaut und ab Nachmittag war die Strasse leer. Abends wurde ueberlegt, ob die Army in die Stadt geschickt wird, aber zum Glueck ist nichts passiert und auch die naechsten Tage sind ruhig geblieben. 



"Please share this post urgently to any and all in the areas. SAPS warning - Code RED: Violence has now escalated to Pretoria CBD and is moving fast. Church, Bloed, Bosman, Andries, van Der Walt and Paul kruger streets are a no go zone. Please stay away from Sunnyside and Arcadia areas as riots are moving that way. Businesses are requested to please release staff to get to safety and evacuate buildings in anticipation of increased violence. All trains have been suspended. Please do not get onto a public bus, as these are being targeted and burnt."
Als Erklaerung: Wir wohnen an der Bosman, Andries und van der Walt sind die Strassen bei TLF, die Paul Kruger zwischen TLF und uns.

Holiday Programme
Ende Juni bis Mitte Juli war wieder Holiday Programme, das letzte Mal. Leider konnte ich nur zwischendurch kommen und die Kinder sehen, da ich die letzten Wochen echt viel zu tun hatte und haben werden. Trotzdem war es schon eine Art Abschied, da ich einen Grossteil der Kinder nicht wiedersehen werde. Hoffentlich schaffe ich es, noch einige in den anderen Projekten zu besuchen.

702 Walk


Am Sonntag war der 702 Walk in Joburg. Mehr als 57.000 Maenner und Frauen, Kinder, Babies und Hunde sind fuer einen Zweck marschiert, der fuer sie wichtig ist. Es wurde fuer behinderte Kinder, Obdachlose, Tierheime und sogar gegen Milch protestiert. :-)


Wayne, der Power-Ranger!



Wir wurden vom Lions Club Pretoria gefragt, ob wir bei einer der beiden Wasserstationen aushelfen koennen. Unser Job war es also, mit grellgelbem Leibchen Wasser und Powerade (ein eklig suesses Zuckerwasser, was als Energydrink wirken soll) zu verteilen. Unseren Stand erreichten die Leute nach 6km (der Marsch wurde in 5, 8 und 12km unterteilt). Mehr als 25.000 Laeufer wurden von unserem DJ mit Musik und von uns mit Getraenken versorgt. Es hat Spass gemacht - bis auf die Tatsache, dass wir alle um 4 aufstehen mussten... Am Schluss konnten wir noch einiger Liter Wasser und Powerade mitnehmen, das wir fuer Akanani nutzen werden.

Wir wissen natuerlich, was wir tun...

Europameisterschaft 2016
Fuer die EM haben wir uns meist einen Beamer von TLF ausgeliehen, um die Spiele bei uns in der Flat zu sehen. Wir haben das Esszimmer etwas umgeraeumt, sodass ordentlich Leute Platz haben und wir auch Freunde einladen konnten. Die Qualitaet war zwar nicht berauschend, aber es hat gereicht um blau von weiss auseinander zu halten. ;-) Anfangs haben wir uns die Spiele in verschiedenen Bars angesehen, aber wir waren mit keiner Uebertragung so richtig zufrieden - bis auf das Finale, das wir in einer Bar in Hatfield gesehen haben. Waeren wir da bloss mal frueher hingegangen...

Unfaelle
In der letzten Woche sind unglaublich viele traurige Dinge passiert. Clement, ein Freund von uns, hatte einen Autounfall mit einem BMW. Mit gebrochenem Oberschenken und Kiefer kam er ins Krankenhaus auf die Intensivstation. Mittlerweile geht es ihm aber wieder besser und er wird auch heute entlassen.
Ein paar Tage spaeter wurde Nik's Uber von einem weissen BMW geschrammt, der einfach weiter gefahren ist. Zwei Minuten spaeter kamen sie an dem gleichen BMW vorbei, der einen Unfall mit Totalschaden hatte.
Ebenfalls ein obdachloser Mitarbeiter des Kiosk von TLF wurde von einem Auto angefahren. Er hatte tierisch Glueck, die Wunden im Gesicht sind schon fast wieder verheilt und der Ruecken tut noch weh, aber er war nur eine Nacht im Krankenhaus.
Am Schlimmsten sind drei Todesfaelle. Eine Frau, die mal bei TLF gearbeitet hat, ist gestorben. Ein Obdachloser von Akanani, den ich kenne seit ich hier bin, hat Zuhause den Kampf gegen TB verloren. Und ein Obdachloser, den wir sehr krank bei einem Outreach gefunden und ins Krankenhaus gebracht haben, hat es leider nicht geschafft.
Der Winter ist einfach zu hart fuer die Obdachlosen und die fehlende Sonne laesst anscheinend auch einige autofahrende Menschen durchdrehen.
RIP

Dienstag, 26. Juli 2016

AUF WAS ICH MICH FREUE

Jetzt, wo die letzten vier Wochen anbrechen, mache ich mir natuerlich Gedanken, auf was in Deutschland ich mich freue... oder eben auch nicht.

So koennt ihr mir meinen Aufenthalt schoen gestalten ;-)
- Schnurle
- mit Mama und Papa Sonntagsabends Tatort gucken
- im Dunkeln spazieren gehen
- mit Oma Erna zusammen Mittag essen
- Schnurle
- Fahrrad fahren (das ist hier saugefaehrlich, habe ich das mal erwaehnt? In den letzten 11 Monaten habe ich nur drei Fahrradfahrer gesehen.)
- in mehr als einem Laden einkaufen gehen
- Fiddlers
- Schnurle
- ja, irgendwie auch Bockel...
- Huettenabende mit meinen Freunden
- Schwarzbrot und Aufstriche von Alnatura (hier gibt es nur Toast)
- meine Ausbildung
- Schnurle

Und auf folgende Dinge koennte ich in Deutschland eher verzichten...
- uebertriebene Puenktlichkeit (was ist Puenktlichkeit?)
- die Distanz, die alle automatisch halten
- Rechtsverkehr (total ungewohnt!)
- Stress (ist hier ein Fremdwort)
- Verkehr ohne Minibustaxen (R12, also 75 Cent fuer eine Fahrt, egal ob 2km oder 5)
- Wohnen ohne meine WG

Sonntag, 17. Juli 2016

MANDELA DAY: TIERHEIM SPCA

Am Montag ist Mandela Day. Die Tradition in Suedafrika ist, immer am Mandela Day 67 Minuten etwas im Sinne Mandelas zu tun: Die Strasse fegen, etwas spenden oder andere Menschen ueber ein bestimmtes Thema aufklaeren. Eine Freundin von mir hat von ihrer Kirche erzaehlt, die diesen Samstag zu einem Tierheim in Centurion faehrt. Ihr kennt mich, so etwas kann ich nicht absagen. Also haben Didi, Matthew, Anna und ich uns morgens vor der Doxa Deo, direkt neben TLF, getroffen und sind mit einem gemieteten Minibustaxi zum SPCA gefahren.





http://www.spcapta.org.za/
Das Tierheim hat ein super Konzept: Man kann nicht nur Tiere abgeben, die man nicht mehr haben will, auch die Strassen- oder Fundtiere werden in einem seperaten Block aufgenommen. Sie bleiben dort eine Woche, in der die Besitzer Zeit haben sie abzuholen und sie gleichzeitig vom Verhalten einzuschaetzen. Nach einer Woche werden die Tiere zur Vermittung freigegeben. Einen Hund kann man fuer R670, also ca 40 Euro, adoptieren, fuer eine Katze weiss ich den Preis nicht. Alle Tiere werden sterilisiert, geimpft, entwurmt und kriegen einen Chip, bevor sie weggegeben werden.
Finanzieren tut sich das Tierheim durch einen Shop und Spenden, Gewinn machen sie mit den Adoptionsraten nicht. Jedes Jahr werden etwa 800 Tiere vermittelt, eine super Quote, die noch verbessert werden soll.


Wir hatten die Moeglichkeit, im Tierheim auszuhelfen. Wir konnten die Zwinger auf Wasser, Futter und Decken pruefen, die Decken und Jacken einiger Hunde waschen bzw. sie wieder anziehen, aber auch mit den Hunden spazieren gehen oder mit den Katzen kuscheln. Ich wollte eigentlich mit mehreren Hunden spazieren gehen und dann noch zu den Katzen. Als ich zu den Zwingern gegangen bin, hiess es, der Hund in 27 braucht noch einen Spaziergang. Erwartet hat mich eine wunderschoene zweihjaehrige Huendin, die seit Februar im Tierheim ist. Und im Endeffekt haben wir den ganzen Tag miteinander verbracht. Wenn ich koennte, haette ich sie mitgenommen... Sie ist verspielt, sehr aufmerksam in ihrer Umgebung, neugierig, kann aber auch ruhig sein und einem uebers Gesicht schlecken, wenn man gerade mal auf dem Boden liegt. Mittags, als es wieder nach Hause ging, war ich voller Gras und Hundehaare und habe wohl auch so gerochen.
Also, wenn jemand der meinen Blog liest gerne einen Hund haette (Mama/ Papa?), nehmt sie und nennt sie Susy!