Sonntag, 3. April 2016

HOLIDAY PROGRAMME UND ÜBERFALL

Diese Woche war ich dran mit Holiday Programme. Dienstag bis Freitag kamen ca. 60 Kinder ins Township Salvokop, wo wir mit ihnen schwimmen gingen, einen "Kinotag" veranstalteten, viel spielten und als Highlight einen Laternenlauf durch das Viertel machten.
Dienstag haben wir als Osterfeier eine kleine Ostereiersuche gemacht. Das ist hier eigentlich nicht üblich - es gibt Osterdeko und Ostersüßigkeiten zu kaufen, aber es wird nichts versteckt, sondern gleich gegessen. Die Kinder waren alle total aufgeregt, ein kleines Schokoei zu finden, und haben sich das ganze Gesicht mit der weißen Schokolade eingesaut. :-)
Donnerstag sind wir in ein öffentliches Schwimmbad in Salvokop gegangen. Es ist von ganz besonderer Art: Auf dem Gelände, wo auch das Gefängnis für Schwerverbrecher steht, wird das Schwimmbad von Häftlingen geführt. Auf dem Weg zum Schwimmbad und vor Ort trifft man also eine Menge Leute in orangenen Anzügen (die tierisch warm sein müssen bei 30°C), die die Becken reinigen, sich um den Garten kümmern und einen nett grüßen. Speziell, aber ziemlich cool und eine gutem Möglichkeit für Resozialisierung.
Freitag endete das Holiday Programme dann mit einem Laternenumzug. In unserer WG haben wir Wochen vorher angefangen, leere Tetrapacks zu sammeln, die die Kinder dann zu Laternen geschnitten und bemalt haben. Heraus kamen viele schöne, bunte Laternen, meist als kleine Häuschen, in denen wir Teelichter befestigt haben. Mit rund 30 Leuten sind wir dann durch das Township gewandert und haben Lieder gesungen (und alle paar Minuten die Hälfte der Laternen wieder angezündet...). Auch Laternenläufe sind hier nicht üblich und alle Kinder haben sich gefreut, etwas neues der deutschen Kultur kennen zu lernen.

Eine schlechte Nachricht gibts leider: Am Donnerstag wurde ich ausgeraubt. Mir selbst ist nichts passiert, aber ich wurde praktisch vor meinen Augen ausgeraubt von zwei Männern, die sich als Polizisten ausgaben... oder sogar wirklich welche waren. Ich bin jetzt einiges an Bargeld und meine beiden Bankkarten leichter und dafür um eine riesige Erfahrung reicher. Glücklicherweise waren die beiden wirklich nur auf Geld aus, weswegen mir nichts passiert ist, und im Endeffekt habe ich den Donnerstag im Polizeipräsidium verbracht, um eine Anzeige zu erstatten. Mal sehen, wie sich der Fall entwickelt, aber von allen Seiten kommt Hilfe, worüber ich echt froh bin. Natürlich kursieren bei TLF schon die wildesten Gerüchte, aber am Freitag war ich kurz da und habe ein paar Leuten die richtige Geschichte erzählt, sodass das Gerede hoffentlich bald aufhört.
Es war also Glück im Unglück und ich bin wahnsinnig froh, dass mir nichts weiter passiert ist und ich praktisch mit einem blauen Auge davongekommen bin. Und dazu habe ich gelernt, dass man hier auch nach langer Zeit nicht an Misstrauen verlieren darf, was manchmal ziemlich schwer ist.




Gestern Abend waren wir auf dem Klapperkop, ein Hügel etwa 20min entfernt von uns, von dem man den Sonnenuntergang anschauen kann. Der Weg dahin war abenteuerlich: Ich bin das erste Mal mit dem Chana gefahren, der wieder "repariert" ist. Ich nehme alles zurück, was ich bisher über die anderen TLF Autos gelästert habe. Die Kupplung vom Chana klemmt, das Schaltgetriebe bewegt sich beim Schalten komplett mit, die meisten Türgriffe sind abgebrochen, das Licht ist so hell wie das normale Standlicht und alles sieht so aus, als ob es bald auseinanderfällt. Ich liebe das Auto (keine Ironie)!
Auf dem Berg selbst laufen überall  Zebras und Büffel rum, wir haben sogar ein Zebrafohlen gesehen. Und alles etwa 3m vom Auto entfernt. An der Stelle, an die wir uns eigentlich stellen wollten, fand leider gerade eine Hochzeit statt. Ein Polizist hat uns weitergeschickt (und zum Glück nichts dazu gesagt, dass zwei von uns auf der Ladefläche saßen) und so hatten wir zwar keine gute Sicht auf den Sonnenuntergang, aber dafür auf die ganze Stadt. Dort müssen wir auf jeden Fall öfters hin!

Nächste Woche gehts dann wieder zur Arbeit und am Freitag auf Safari! :-) Ich melde mich davor noch einmal.

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