Freitag, 11. September 2015

SMALLTALK

Nach einer Woche sollte ich euch wohl mal auf den neuesten Stand bringen, daher erst einmal die Themen, auf die bei Whatsapp immer wieder eingegangen wurde. 

Wetter
Bei unserer Ankunft wurden wir gleich herzlich mit einem tiefen, grollenden Gewitter begrüßt. Willkommen in Südafrika! Nach zwei kalten Tagen sind es nun um die 30 Grad. In der Sonne ist es mittags brütend heiß, sonst ist es einfach nur angenehm warm, da meist ein kleines Lüftlein weht. Und man wird braun! Neidisch? 
Im Sommer soll es noch wärmer werden, anscheinend bis zu 38 Grad, was dann selbst für Südafrikaner zu heiß ist. Im Moment genießen wir aber einfach nur die Wärme, leichte Klamotten und Sonnennbrillen. 
Was allerdings echt gewöhnungsbedürftig ist, sind die Sonnenzeiten. Wenn wir morgens um 7 aufstehen, ist es hell, und gegen halb 6 sollte man sich auf den Heimweg machen, weil es dunkel wird. Da wir deswegen die Abende Zuhause verbringen, fühlt es sich um 9 Uhr abends schon an wie 11. 

Essen
... ist ja bekanntlich ein etwas heikles Thema bei mir. Wir versorgen uns selbst, was einiges erleichtert - dachte ich. Als wir jedoch im Supermarkt standen, hatte ich keine Ahnung, was ich einkaufen sollte, schließlich hab ich sowas noch nie gemacht. Also habe ich gesplittet: erst einmal nur Frühstückssachen und am nächsten Tag nochmal mit Ruhe durch alle Regale und das mitnehmen, was gut aussieht. Im Verhältnis ist Einkaufen hier echt billig, für alles zusammen habe ich ca R200 bezahlt, also umgerechnet keine 15€. Mein Fach im Kühlschrank und im Vorratsschrank ist voll. Und, worüber ich mich immer noch total freue: Sojamilch, und zwar viel bessere als in Deutschland! Das ermöglicht mir, mich auch hier immerhin Zuhause vegan zu ernähren. Also, Mama, ich verhunger nicht! :)

Wohnung

Annas und mein Zimmer. Wir haben WLAN und undichte Fenster, was die ersten Tage echt kalt, jetzt aber super angenehm ist. 


Esszimmer bzw. Wohnzimmer, je nachdem wie mans sieht. Multitaskingroom! 



Unsere Küche. Wir haben noch einen zweiten Herd, ebenfalls mit Ofenfunktion. Der dritte Kühlschrank hat nicht mehr aufs Bild gepasst. 


Balkooooon! Passen zwar nicht so viele Leute rauf, ist aber perfekt zum Ausruhen und sonnen (und für manche zum Rauchen).


Klo 1 mit Doppeldusche...

... und Klo 2. abschließbar, aber das Waschbecken ist kaputt. 

Wir haben uns hier richtig schön eingerichtet. Klar ist es anders als wir von Deutschland aus gewohnt sind, aber das gibt sich und man gewöhnt sich schnell an die anderen Umstände und merkt, dass man vieles gar nicht braucht. 


Leute
Man wird total herzlich aufgenommen, alle interessieren sich für einen und man findet schnell Kollegen, mit denen man sich gut versteht. Frieda und Lisa, die ja schon eine Woche länger hier sind als wir, haben schon mehr Leute kennengelernt als wir, aber heute Abend treffen wir uns mit ein paar Nachbarn. Wir haben außerdem zwei "Schüler", Innocent und Dimakatso, denen wir Deutsch beibringen. Die beiden fliegen im Januar nach Deutschland, um das Nord- Südprogramm auch in der anderen Richtung durchzuführen. Eine Arbeitskollegin hat uns am Wochenende zum Picknick eingeladen. Generell sind hier alle supernett, aufgeschlossen und es ist hier üblich, zu grüßen und zu fragen wie es einem geht. 
In unserer Wohnung sind, wie bereits erwähnt, Lisa und Frieda von einer anderen Organisation, eine Studentin aus dem Kongo und eine andere Freiwillige, wir sind also im Moment 12. Ende Oktober kommt noch eine britische Krankenschwester (?) für ein paar Monate. Wir verstehen uns mit allen gut und mit Marina aus dem Kongo kann ich sogar Französisch sprechen.


Arbeit
Richtig viel gearbeitet habe ich noch nicht, weil jeden Freitag devotion (eine Art interaktiver Gottesdienst) ist. Generell fängt die Arbeit halb 9 an, der Weg dorthin dauert so 10-15min. Am Anfang bin ich nur im Potters House, also dem Frauenhaus, weil Akanani (Obdachlose Männer) gerade umstrukturiert wird. Bisher war ich aber nur einen Tag da, weswegen ich noch nicht sonderlich viel zu erzählen habe. 

Stadt
Pretoria habe ich ehrlich gesagt viel schmutziger erwartet. Es ist nicht so sauber wie in deutschen Städten, aber der Müll liegt meist auf einem Haufen dort, wo er nicht stört. Die Stadt selbst ist leicht aufgebaut, in Quadraten mit Blöcken, was die Orientierung sehr erleichtert. Nicht, dass ich sosnt Probleme mit der Orientierung hätte... 
Auf dem Weg zur Arbeit gehen wir an ein paar Obdachlosen vorbei, die ihr Lager am Bürgersteigrand aufgeschlagen haben, sowie an Obst- und Gemüseständen. Ich freue mich schon tierisch auf die Zeit, in der hier alles wächst und das Obst frisch auf den Tisch kommt! 
Alles in allem finde ich Pretoria wirklich hübsch, auch wenn ich noch nicht viel gesehen habe. Und es gibt viele Malls, eine davon keine 5min Gehweg von Zuhause entfernt! 

Alltag 
Wochentags stehen wir meist so gegen 7 auf, lassen uns mit allem schön viel Zeit und gehen dann viertel nach 8 los zur Arbeit. Nachmittags gehen wir entweder einkaufen, ich setze mich gern zum Lesen auf den Balkon und von Montag bis Donnerstag ist um 6 ein Fitnesstrainer hier, der eine Stunde Sport macht. Scheiße anstrengend, aber wenn mans durchzieht ists ein echt gutes Gefühl. Gekocht habe ich eigentlich immer abends, außer am Wochenende. Abends ist eigentlich immer irgendwer da, meistens Innocent zum Deutsch lernen. 



Ja, das wars dann eigentlich... Schöne Grüße aus einem wunderschönen, sonnigen Land! 

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