Donnerstag, 25. August 2016

THANK YOU (ENGLISH)

First of all I want to know you that all us us arrived in Germany safely yesterday in the evening. The flights were long, but it was okay since those computers in every seat have good movies to watch. The luggage didn't make any problems, although some had a little but too much weight.
Thanks to the wonderful people who came to the airport with us! ♥ We have been 5 cars all in all and it really meant a lot to us!



Then I'd like to thank everybody who worked with me (and who has been with me in any way). You guys are so amazing persons! TLF is really making a difference in the city and I appreciate that I had the possibility to spend the last year with you.
I experienced culture, a new way of life and, most important, lots of love from everybody who became part of my life.
South Africa will stay in my heart forever thanks to you guys. I don't really know what to say now, I just want everybody to know that you made the last year one of the best years of my life. Of course I went through difficult times but there was always somebody who I could trust and who would help me to get out of that situation.
And nevertheless I got both robbed and drugged, I still love the way most of South Africans treat each other. Within TLF, there is lots of respect for everybody and most of the time, I didn't feel like a volunteer but part of the TLF family. I never had the feeling of being inferior and I want to thank you for that.
I am really jealous for the next volunteers. They don't know about the wonderful environment they will be in soon. They don't know how much they will appreciate every single friend they will find, and they don't know about the beauty of Pretoria you can only find when you don't stay there but live there, with every advantage and disadvantage.



It's really difficult to get used to Germany again. It's cleaner than clean, only Mulungus, and again we have to be exactly on time. And everybody can understand what I am saying! It was really embarassing when my parents and me had the first stop on our way home. I stepped out of the car, saying "Look at my African booty!" without even thinking about the guy who was sitting one meter away.
And my father says I am driving really crazy.

Ngiyakukhumbula!

Montag, 22. August 2016

FOTOSTRECKE FEAST OF THE CLOWNS








FOTOSTRECKE DIEPSLOOT



Wer hätte gerne sein Mittagessen für zwei Tage?
Umgerechnet ca. 3€ pro Huhn. Das ist sehr billig, eigentlich kostet eins R60-70.





Ein Muthi Shop ist praktisch eine Apotheke aus Kräutern etc. Manches wird wohl helfen, zB Kräuter gegen Bauchschmerzen oder Nervosität, andere sind totaler Quatsch. Zum Beispiel das hier:

Tokoloshe ist ein kleiner Teufel, der nachts kommt und Dinge verrückt oder Leute beeinflusst. Wenn etwas plötzlich nicht mehr da steht wo es einmal war, war es der Tokoloshe - manche sagen aber auch vor Gericht, dass sie nicht freiwillig getötet haben, sondern vom Tokoloshe befallen waren.
Ob das alles stimmt und ob buntes Salz dagegen hilft ist natürlich eine andere Frage.

DIE LETZTE WOCHE

Die letzte Woche ist natuerlich noch einmal sehr aufregend gewesen. Es fuehlt sich sehr unrealistisch an, morgen zu fahren. Staendig wird man daran erinnert, dass man ja nur noch so kurz da ist. Dabei ist es in meinem Kopf noch gar nicht wirklich drin, dass ich morgen noch hier bin und Mittwoch dann ploetzlich in Deutschland.

Mittwoch bis Freitag war Consultation, ein Dreitageprogramm vom Institute for Urban Ministries und TLF.

Der spannendste Tag war am Donnerstag, als wir in Diepsloot waren. Diepsloot ist ein Township noerlich von Johannesburg mit ca. 350.000 Einwohnern, das fast nur aus Squattercamp (also Shacks) besteht. Es gibt in vielen Teilen keine Elektrizitaet, sodass Gasoefen und Kerzen herhalten muessen. Sobald eine Kerze umkippt und keiner der Nachbarn da ist, kann es schnell mal passieren, dass das ganze Grundstueck abfackelt. Auch ein ehemaliges Kino musste geschlossen werden, weil zu viel Randale war. Jetzt ist aus dem Kino eine Billiard- und Nachmittagsbeschaeftigung fuer Kinder geworden.
Generell ist Diepsloot ein sehr armes Township, welches aber gerade etwas aufgebaut wird.





Am Samstag war Feast of the Clowns, das war ziemlich cool - ein ganzer Tag voller Musik, Clownsgesichtern und guter Laune. Morgens um 7 (da hat man von der guten Laune noch nicht so viel gemerkt) waren wir da, um uns selbst als Clowns schminken zu lassenund unsere Kostueme auszusuchen. Dann ging es los mit dem Marsch, bei dem wir mit Musik und Blaskapelle durch die Stadt gewandert sind. Es hat Spass gemacht, aber danach musste ich auch aus meinem Synthetik-Kostuem raus, weils einfach zu warm wurde.
Ab Nachmittag gab es dann Live-Musik auf zwei Buehnen. Unter anderem bekannte Kuenstler wie Mpumi und Afrikan Roots waren da. :-)



Gestern war ich mit Marlene und ein paar Freunden in Tembisa, einem Township, feiern. Wir waren in einer Bar namens "busy corner", und der Name war echt Programm. Drinnen war es fast unmoeglich einen Tisch zu bekommen, draussen war auch alles fast voll. Zum Glueck konnten wir nach einiger Zeit drinnen einen Tisch finden, sodass es nicht ganz so kalt war. Die Bar war total gut, sehr entspannt und trotzdem mit Tanzen, wenn man wollte. Und die verkaufen da super leckeren Pap! :-)



Generell ist es jetzt schon viel waermer. Sobald die Sonne weg ist wird es zwar wirklich noch kalt, wenn man draussen im Wind sitzt, aber tagsueber kann man schon wieder gut in T-Shirt rumlaufen. Ich hoffe, dass ist in Deutschland nicht anders...

Samstag, 6. August 2016

POLITIK: ELECTION DAY

Am Mittwoch, dem 04.08.2016 war Wahltag. Schon seit Wochen werden ueberall alle Moeglichen Parteien angeprangert. Das Problem ist, dass sich hier kaum jemand wirklich mit Politik beschaeftigt, deswegen wird einfach das gewaehlt, was immer gewaehlt wird. Kaum einer informiert sich wirklich ueber die Parteien, fuer was sie stehen oder was sie versprechen und im Endeffekt tun (oder nicht tun).
Die bekanntesten Parteien sind ANC, DA und EFF:

Der African National Congress (ANC) wird meist mit Nelson Mandela verbunden, denn er hat mit der ANC die Apartheid beendet. Gegruendet wurde die Partei 1912, Mitte bis Ende des 20. Jahrhunderts wurden ihre Aktivitaeten jedoch als illegal eingestuft und verboten.
Seit 1998 stellt die ANC den Praesidenten, seit 2007 ist der heutige Praesident Zuma an der Macht. Das Problem bei der ANC ist, dass sie durch und durch korrupt ist. Bevor Zuma sein Amt angetreten hat, gab es schon ueber 700 Vorwuerfe ueber Geldwaesche, Betrug, Steuerhinterziehung und Korruption.
Besonders die aeltere Generation waehlt jedoch regelmaessig die ANC, da viele die Partei immer noch mit Mandela verbinden. 

Jacob Zuma

Die Democratic Alliance (DA) stellt im Moment die groesste Opposition zur ANC. Mit dem derzeitigen Vorsitzenden Mmusi Maimane ist erstmals ein schwarzer an der Spitze. Die 2000 gegruendete Partei konnte ihren Stimmanteil bei jeder Wahl ausbauen, besonders unter den Weissen ist die DA sehr beliebt.
Kritiker behaupten, die DA wuerde die Schwarzen wieder unterdruecken und die Apartheid ein Stueck weit zurueckbringen. Ob das stimmt kann ich nicht beurteilen, aber die Waehler der DA sind groesstenteils weiss und auch in der DA selbst gibt es meiner Meinung nach zu wenig Schwarze. Ausserdem geht das Geruecht um, Maimane sei nur gewaehlt worden, um auch die Schwarzen zum Waehlen der DA zu bringen.

Mmusi Maimane

Die Economic Freedom Fighters (EFF) wurden 2013 von Julius Malema gegruendet. Bereits ein Jahr spaeter wurden sie bei den Parlamentswahlen die drittstaerkste Partei. Sie wirbt mit Antikapitalismus, der Enteignung von Grossgrundbesitzern und extremen Linkspopulismus.
Ein paar Wochen nach unserer Ankunft wurden die Matratzen und Klamotten der Obdachlosen verbrannt, die Eigentuemer verpruegelt. Spaeter hat sich herausgestellt, dass es sehr wahrscheinlich die EFF war. Mir wurde auch erzaehlt, dass die EFF generell alle Auslaender aus Suedafrika schaffen will und die Obdachlosen gleich mit. Wie, wurde nie erwaehnt, aber bestimmt nicht mit einem netten Brief.

Julius Malema

Die Resultate
Nun sind die Wahlergebnisse raus: In Tshwane führt die DA mit 43.11%, kurz danach die ANC mit 41.22%. In Nelson Mandela Bay liegt die DA sogar mit ca. 6% vorn. Nur in Johannesburg steht die ANC mit 44.55% auf dem ersten Platz (DA 38.37%) ganz oben.

In den groesseren Staedten denken viele Menschen um und waehlen nicht mehr die ANC.
Besonders im Western Cape um Kapstadt rum, wo viele Weisse leben, steht die DA schon seit einiger Zeit an der Spitze. In den ländlichen Regionen wird groesstenteils die ANC gewaehlt.
Generell lässt sich also ein Umschwung erkennen, wobei ein Großteil der schwarzen Bevölkerung Südafrikas verständlicherweise Angst hat, dass die DA die Apartheid wieder aufbaut.
Ich bin gespannt, wie sich die Stadt in den nächsten 5 Jahren unter der DA verändert!


Donnerstag, 4. August 2016

ICH WERDE MODEL UND ERFAHRE KULTUR

University of Pretoria
Die letzte Woche war voller Arbeit. Nachdem ich Montag keine Verschnaufspause hatte und gerade den naechsten Tag geplant habe, um auch ja alles zu schaffen, kam Wayne und meinte, wir fahren Dienstag zur UP, der University of Pretoria, wo ein paar Stunden in der Woche arbeitet. Damit hat sich also der Plan fuer Dienstag erledigt. Trotzdem war es interessant, die Uni mal zu sehen. Sie ist die groesste Residenzuni Suedafrikas, hat sechs Campusse ueber Pretoria verteilt und insgesamt mehr als 50.000 Studenten. Und wie Wayne so ist, kann er natuerlich zu jeden Gebaeude eine Geschichte erzaehlen. Generell ist es interessant zu sehen, wie die Uni aufgeteilt ist, wie alles aussieht und welche Hautfarbenverteilung es gibt. Da es bis vor einigen Jahren eine reine Afrikaans-Uni war, gibt es immer noch mehr weisse als schwarze Studenten, aber generell ist es sehr ausgeglichen und jeder spricht mit jedem.

Monthly Celebration
Am Donnerstag haben wir unsere letzte monthly celebration gefeiert. Es war sehr schoen, aber kaum zu glauben, dass die naechste ohne uns stattfindet. Ich bin immer noch beeindruckt, wenn alle zusammen singen!




Thabisos Lobolla (Tsonga tradition)
Einer meiner Kollegen heiratet und hier ist es ueblich, eine lobolla (also Mitgift) zu bezahlen. Wie alles andere wird das natuerlich gross gefeiert! Also hat Wayne uns Samstagmittag abgeholt und ist mit Joni, Archie, Frank und mir nach Soshanguve gefahren. Der Weg war kein Problem, bis wir im Township waren: Es ist dort naemlich ganz und gar nicht ueblich, Strassen- oder Hausnummern aufzustellen. Und die Beschreibung "40m vom Lerato Bottle Store" entfernt hilft einem dann auch nicht wirklich...




Also sind wir hin und her um den Bottle Store geirrt, bis wir Thabiso dann zufaellig auf der Strasse getroffen haben und er uns sagen konnte, wo wir hinsollen. Dort angekommen wurden wir direkt ins Wohnzimmer geschickt, wo reichlich aufgetischt wurde: Zwei Sorten Pap, Reis, Chakalaka, Kohl, Rote Bete, verschiedene Sorten Fleisch... lecker (bis auf das Fleisch)!
Nach dem Essen wurde natuerlich wieder viel getanzt, dann ist die Braut gekommen. Singend und tanzend wurde sie in das Wohnzimmer begleitet. Ich wurde wieder von einer einer Frau, die nur Afrikaans spricht, mitgezogen, wobei sie versucht hat mir zu erklaeren was los ist. Vor der Haustuer hat sich ein Grossteil der Menge dann aufgeloest und auch ich wollte wieder zu meinen Leuten, als ploetzlich ein kleines Maedchen neben mir stand und gefragt hat, warum ich nicht tanze. Also sind wir zusammen ins Haus gegangen und haben mit den anderen getanzt.


Es fand auch eine Babyshower statt, da Thabiso's Zukuenftige bald ihr drittes Maedchen bekommen.

Leider mussten wir frueh wieder los, weil abends direkt unser naechster Termin anstand:


Didi's birthday party
Samstag Abend hat Didi, Niks Freundin, ihren Geburtstag nachgefeiert. Wir haben uns im Harissa Bistro getroffen und erst einmal schoen gefuttert. :-) Ich hatte einen Strudel, der extra vegan mit Suesskartoffel gefuellt wurde, und Butternut-Curry als Beilage. Superlecker, der Chef kam extra zu mir um zu fragen was er denn fuer mich machen kann und meinte nach dem Essen dann, dass auf jeden Fall Lust nach oben bei der Qualitaet ist. Sowas hoert man natuerlich immer gern!
Nach dem Essen sind Joni und ich nach Hause gefahren, weil das ganze Wochenende total voll war und wir schon den ganzen Tag unterwegs waren. Die anderen wollten noch feiern gehen, waren im Endeffekt aber eine Stunde spaeter Zuhause als wir - weil wir insgesamt nur 8 statt 20 Leute waren, war die Stimmung zum Feiern doch nicht so wie geplant und auch Didi hatte nicht mehr wirklich Lust. Trotzdem war es ein schoener Abend. Didi hatte ein hammer Kleid an, was sie extra fuer den Anlass gekauft hat, und sich noch die Haare neu machen lassen.

Fotoshooting
Unsere Nachbarin Likkie ist bekanntlich Schneiderin. Nun will sie fuer ihr Geschaeft "Great Eye" gross werben und hat uns daher gefragt, ob wir fuer ein Fotoshooting modeln wuerden. Natuerlich lasse ich mir sowas nicht ergehen, schliesslich wissen wir alle, dass ich fuers Modeln geboren bin... haha.
Es hat aber echt Spass gemacht. Alle, die Klamotten von Likkie hatten, haben sie angezogen, fuer den Rest hat sie eigene Klamotten umgenaeht. Wir waren 6 Maedchen aus unserer WG, Matthew und noch ein paar Freunde von Likkies Tochter, die auch das Shooting geleitet hat. Morgens haben wir uns Zuhause geschminkt und dann bei Likkie gleich nochmal, haben uns Ketten und Kopftuecher ausgesucht und ab ging die Post. Bei den Union Buildings (da war ich dann doch nochmal) haben wir uns fuer jede Person einen anderen Platz gesucht, um die Fotos zu machen. Das Ganze hat zwar ewig gedauert, war aber total cool und es sind bei jedem schoene Fotos entstanden, die dann im Fernsehen, auf Websites und facebook etc. veroeffentlicht werden sollen.







Das war so ziemlich die letzte Woche.
Liebe Gruesse! :-)