Mittwoch, 18. Mai 2016

SANDTON

Von Samstag auf Sonntag haben Nik und ich eine Freundin seines Bruders in Sandton besucht. Als wir aus dem Zug ausgestiegen sind, mussten wir erst einmal ein paar Minuten stehen bleiben und glotzen. Riesige Glasgebäude, alles blitzblank und nur schöne Menschen. Kein Scheiß, da läuft kein einziger hässlicher Mensch rum. Kein Wunder, Sandton ist auch das reichste Viertel Joburgs - und dicht neben Alexandra, dem ärmsten Township Südafrikas.
Wir waren in der Sandton Mall, dem größten Einkaufszentrum des Landes. Erst haben wir uns gewundert, weil ein Cappucino für R27 nicht so teuer ist wie erwartet, aber als wir dann die Klamotten- und Technikpreise gesehen haben, hat uns das wieder in die Realität zurück geholt. Pullover für 100€ sieht man dort nicht selten. 
Wir haben uns auch echt ein bisschen fehl am Platz gefühlt, weil wir so eine Umgebung gar nicht mehr gewohnt sind. Steine um Bäume, auf denen "Sandton" steht, zufällig fremde Deutsche treffen, die dazu noch Urlauber sind...

Caro, Nik und ich. Nik ist fotogen wie immer.

Wir haben uns in der Mall mit Caro getroffen, haben für Nik Ewigkeiten eine Cap gesucht (und nicht gefunden) und etwas gegessen, bevor wir zu Caro gefahren sind, um den ESC zu gucken. :-D Zwischendurch haben wir eine Luftmatratze an ihrem Auto aufgepumpt (weil die Pumpe irgendwie nur ans Auto anzuschließen war...) und haben natürlich in den 5min den Siegersong der Ukraine verpasst. Macht nichts, das Ziel des Ganzen war eh eher, auf einen bestimmten Alkoholpegel zu kommen, um nach dem ESC noch in eine Bar zu gehen.
Am nächsten Morgen sind wir recht früh wieder nach Hause gefahren und haben uns einen ruhigen Tag gemacht.

Und wir sind gerade am Planen einer großen Feier bei uns im Hof. Das wird supercool, mit anderen Deutschen, Locals und einem Event, was parallel läuft. Die Vorfreude steigt!

Samstag, 14. Mai 2016

KAPSTADT, PYJAMAPARTY UND TEQUILAFEST

Das letzte Wochenende war ziemlich voll.
 


Leute beim Fotografieren fotografieren. :-)


Perlhühner zum Greifen nah!



Lions Head


Ups... Auch keine Luft mehr im Reifen.

Donnerstag bin ich morgens mit Franci und ihrer Freundin Laura nach Kapstadt geflogen. Wir haben das Auto angeholt, sind zu unserem Backpacker gefahren und haben uns erst einmal häuslich eingerichtet. Dann sind wir zum Strand (unser Backpacker war in Seapoint, 3min vom Strand weg!) und haben das Meer genossen, uns von Möwen ärgern lassen und Muscheln gesammelt. Wir haben sogar einen Hummer oder eine Languste gefunden, verteilt über den ganzen Strand! Erst den Schwanz, dann das Fleisch und auf dem Rückweg ein Bein. Irgendwie eklig, aber sowas sieht man auch nicht immer. Außerdem haben wir Seeigel gefunden, riesige Muscheln und ein Bein von einem Seestern.
Abends sind wir dann zum Signal Hill gefahren, ein Berg, von dem man den Sonnenuntergang sehen kann. Auf der einen Seite vom Berg sieht man die Sonne überm Meer untergehen, auf der anderen den Lions Head und Tafelberg, die von Wolken umhüllt werden. Wunderschön, und wenn die Sonne untergegangen ist, ist Kapstadt ein einziges Lichtermeer! Auf dem Signal Hill selbst ist eine riesige Decke ausgelegt, auf der man sitzen kann. Allerdings ist man nie alleine: Neben den ca 50 anderen Menschen gibt es mindestens genauso viele Perlhühner, die neugierig alle Menschen und das mitgebrachte Essen inspizieren.
Bei Checkers, einem riesigen Lebensmittelladen, habe ich auch noch veganen Käse gefunden. Das erste Mal nach einem 3/4 Jahr habe ich also Käse gegessen! Die anderen meinten, der im Gouda Style schmeckt nicht nach Käse, aber ich finde ihn total lecker.
Abends waren wir in der Craft Burger Bar essen, die Craft Beer anbietet und Burger, die man sich selbst zusammenstellen kann. Total cool!
Freitag hatte Laura Geburtstag, also haben wir sie zum Frühstück eingeladen. Wer mal in Seapoint ist: Jarryds ist super! :-) Es kam extra noch der Chef an und hat gefragt, was er mir in vegan machen kann. Und die haben alle Heißgetränke auch mit Sojamilch. <3
Auf dem Weg zum Flughafen haben wir aus Versehen noch einen kleinen Unfall gebaut. Laura ist das erste Mal im Linksverkehr gefahren, wir haben eine Verkehrsinsel übersehen und sind voll drüber gebrettert. Zum Glück ist uns nichts passiert, obwohl die Insel echt hoch war, aber weiterfahren konnten wir nicht. Der vordere rechte Reifen ist total hinüber, die Felge fast ab und der Reifen platt. Beim Hinteren ist "nur" die Felge halb abgetrennt. Also mussten wir Avis anrufen, wurden abgeschleppt und Laura und Franci haben einen neuen Wagen bekommen. Zum Glück sind wir morgens rechtzeitig los, sodass ich meinen Flug noch bekommen habe.



Jeremy Loops

Freitag Abend waren wir auf einer Pyjamaparty von den internationalen Studenten eingeladen. Schön gemütlich in Schlafanzug sind wir mit dem Taxi hin und haben (ein bisschen was) getrunken. Ein paar sind noch weiter zum Feiern gefahren, ich bin aber mit nach Hause, weil am nächsten Tag ein Tequila Festival war. Das Fest war an sich ganz gut, leckeres Essen, aber alles total teuer. Es gab nur eine Biersorte in kleinen Flaschen zu kaufen, und die dann gleich für R35. Aber es war trotzdem gut, es gab Live Musik und sogar Jeremy Loops war da. :-) Mit dem Eintrittsbändchen kommt man auch ins Arcade Emipre rein, wo wir danach noch mit ein paar Leuten hingefahren sind. Kurz gesagt bestand das letzte Wochenende also nur aus Alkohol. :-D

Diese Woche war relativ entspannt. Im Homework Centre haben sich die Kinder ziemlich oft geschlagen, deswegen macht ein Social Worker jetzt so eine Art Benehmensgruppe. Mal sehen wie das anschlägt...
Das Wochenende ist im Gegensatz zu dem letzten auch ruhig. Aber die nächste Zeit wird wieder mehr los sein, deswegen ist es ganz gut ein bisschen nichts zu machen.

Und heute regnet es! Kaum zu glauben, aber es ist tatsächlich kein gutes Wetter. Ich finds schade, weil ich total zum Sommermensch geworden bin, aber dann geht immerhin das Wasser nicht zur Neige.

Mittwoch, 4. Mai 2016

111 TAGE UND EINE NICHT GANZ SO TRADIDIONELLE HOCHZEIT

Noch 111 Tage in Südafrika. Die Zeit geht rum wie im Flug!

Letztes Wochenende waren wir auf der Hochzeit von Thabisos Cousin in Mamelodi, einem großen Township von Pretoria. Die Hochzeit war total anders als die letzten September. Das Ganze war eher modern als traditionell, es wurde in weiß geheiratet und es war keine Hochzeit mit dem ganzen Dorf, sondern nur der eingeladene Kreis. Als wir ankamen (3 Stunden zu spät), fing die Zermemonie gerade an. Es gab einen Zulu (oder Ndebele?)-Pastor und einen Übersetzer. Den Pastor fand ich nicht so super, weil er die Verspätung öffentlich angesprochen hat und meinte, dass er jetzt deswegen seine nächste Hochzeit in Soshanguve verpasst. Die Braut war wunderschön; weißes Kleid, hochgesteckte Haare und Perlen in den Haaren.
Die Hochzeit selbst war aber sehr schön. Nach der Zeremonie gab es Bier (aber nicht viel, damit man nicht betrunken wird) und danach ein riesiges Buffet mit drei verschiedenen Sorten Pap, viel verschiedene Gemüsesorten und natürlich Fleisch. Nach dem Essen wurde uns dann Sky- oder Absolut Wodka angeboten (sehr teuer!), wir haben einige Fotos gemacht und plötzlich wurde ich von einem Künstler mitten in eine tanzende Karawane gezogen. Mit ca. 30 Leuten sind wir zu der Hütte gegangen, in der die Braut war, haben sie abgeholt und eine Art kleine Party veranstaltet. 


 Getanzt wird trotzdem!



Nach der Hochzeit waren wir noch in Hatfield in einer Bar. Wir haben internationale Leute kennen gelernt, die ebenfalls einen Freiwilligendienst machen, und sehr nett sind.
Montag war Feiertag, dh langes Wochenende. Schön, mal wieder etwas länger nicht arbeiten zu müssen, auch wenns Spaß macht.

Morgen geht es spontan eine Nacht nach Cape Town. Franci bekommt Besuch von einer Freundin, deren Kreditkarte nicht rechtzeitig angekommen ist. Deswegen komme ich mit nach Cape Town, buche ein Auto, bleibe noch eine Nacht und komme wieder nach Pretoria. Eigentlich würde ich länger bleiben, weil ich dann ja eh schon unten bin, aber Samstag haben wir Karten für ein Tequila Festival und Freitagabend sind wir auf eine Feier in eingeladen.